Über Heinrich Zille
Heinrich Zille wurde am 10 Januar 1858 in Heinitz in Radeburg bei Dresden geboren.
Heinrich Zille lebte von 1858 bis 1929. Sein Vater Johann war ein Uhrmacher und ein Feinschlosser.
Im November 1867 ist die hochverschuldete Familie nach Berlin gezogen.
Sie wohnten in der kleinen Andreasstraße in der Nähe des Ostbahnhof. Heinrichs Vater fand keine Arbeit in Berlin. Nur hin und wieder erhielt er eine Gelegenheitsbeschäftigung.
Die erfinderische Mutter und die zwei Kinder versuchten mit allerlei Krimskrams Geld zu verdienen, sie bastelten Uhrketten aus Pappe, künstliche Korallen aus rot bemaltem Gips für die Blumentische in den besseren Wohnungen, Stoffpudel mit aufgenähten Glasaugen. Dieser karge Verdienst reichte oft gerade für ein Abendbrot mit Schiebewurst. Der Schuljunge Heinrich Zille musste Geld verdienen. Dann, 1872 beendete Zille seine Schulzeit und begann gegen den Willen seiner Eltern eine Ausbildung als Lithograph. Gleichzeitig studierte er als Abendschüler an der Königlichen Kunstschule.
1874 beendete Zille seine Studien. 1877 wird Zille als Geselle bei der Photographischen Gesellschaft in Berlin angestellt.
1880-1882 ging Zille in den Militärdienst in Frankfurt/Oder und Sonnenburg. Dann, am 15 Dezember 1883 heiratet Zille die Lehrerstochter Hulda Frieske. Die beiden bekamen drei Kinder.
1901 werden Zilles Arbeiten von der "Berliner Secession" ausgestellt. Zille veröffendlicht seine Zeichnungen in den Zeitschriften "Simplicissimus" "Jugend" und "Die lustigen Blätter".
1903 Heinrich Zille wurde in die "Berliner Secession" aufgenommen.
1907 nach 30 Jahren wird Zille von der Fotografischen Gesellschaft entlassen. Seit dem lebte er als freischaffender Künstler.
1908 veröffentlichte er seine Zeichnungen in dem Bildband "Kinder der Straße" so wie in weiteren Mappenwerke. Seine Werke stellten das Leben und Milieu des Proletariats sozialkritisch und liebevoll dar.
Und dann 1913 wird er Vorstandsmitglied der "Freien Secession", nach dem sich dieser von der "Berliner Secession" abgespaltet hat. Der Bildband "Mein Milljöh" so wie die Zyklen "Hurengespräche" und "Berliner Luft" erscheinen ebenfalls in diesem Jahr.
1919 stirbt seine Frau.
1924 wird Zille auf Vorschlag von Max Liebermann in die Preußische Akademie der Künste aufgenommen. Durch Filme wie "Die Verrufenen. Der fünfte Stand" wird sein Name 1925 unabhängig von seiner Person zunehmend kommerzialisiert.
1928 findet Zilles Popularität in einer großer Feierlichkeit zu seinem 70. Geburtstag. Retrospektive "Zilles Werdegang" im Märkischen Museum ihren Höhepunkt.
Am 9. August 1929 stirbt Heinrich Zille in Berlin-Charlottenburg und erhält ein Ehrenbegräbnis in Stahnsdorf. Erst nach seinem Tod wird seine Bedeutung als Photograph erkannt.